In den Anfängen der 80er, in der HausbesetzerInnen Bewegung, in der Frauen-Lesbenorganisierung ging es um weit mehr als um eine Protestbewegung. Es ging um politische & praktische Selbst-Organisierung. Wir haben miteinander gelernt: selbst bauen, renovieren, gestalten... kollektive Strukturen + Netzwerke aufbauen... verschiedene Widerstandsformen ausprobieren... Auf verschiedenen Ebenen Gestaltungsräume finden, Ideen zur Praxis werden lassen.
Wir ermutigten uns auch gegenseitig, dass es "Nichts" gab, was wir nicht können oder lernen können. Die gemeinsame Energie beflügelte uns oft und gab uns Mut und Stärke.
Dies führte dazu, dass ich mich in alles "reinstürzte", jedes Projekt als Herausforderung sah, etwas dazu zulernen.
Auch dachte ich, wenn wir die Gesellschaft verändern wollen, dann müssen wir selbst damit anfangen und unabhängig werden.
Was bringt es bei allem, was wir selbst nicht umsetzen können, den Staat oder diejenigen zu fragen von denen wir unabhängig sein wollen? Also lernten wir dazu, Einige brachten ihre Grundfähigkeiten ein, wir gestalteten neu. Der Kreativität schien keine Grenzen gesetzt zu sein.
Doch! Dort, wo es gefährlich werden kann. Wo Dinge oder Menschen zu Schaden kommen können, wo Konflikte entstehen.
Aber "Konflikte machen Sinn" - "aus Schaden werden wir klug" Nehmen wir die Herausforderungen an. Dort können wir lernen.
Ich entschied mich handwerklich was dazulernen zu wollen. Ich begann eine Lehre zur Elektroinstallation.
Jetzt sind fast 40 Jahre vergangen. Vieles hat sich geändert, nicht alles zum Guten :-( Was geblieben ist, ist der wertschätzende Umgang mit unseren Ressourcen - unseren unterschiedlichen Fähigkeiten - die Liebe und Begeisterung selbst zu gestalten - die Freude, wenn was klappt und die Offenheit für Veränderung.